11.k. PEZIELLE ZAHNPROBLEME
X. SPEZIELLE ZAHNPROBLEME
Pathophysiologie spezifischer Zahnerkrankungen
Zahnhyperästhesie (H25-11): Pathomechanismus der Dentinhypersensitivität:
- Dentintubuli-Exposition: Verlust von Schmelz oder Zement
- Hydrodynamische Theorie: Flüssigkeitsbewegung in Dentintubuli
- Odontoblastenaktivierung: Mechanische Stimulation der Zellfortsätze
- Nozizeptor-Aktivierung: Weiterleitung über A-Delta-Fasern
- Schmerzwahrnehmung: Scharfer, kurzer Schmerz bei Reizexposition
Auslösende Faktoren:
- Thermische Reize: Kälte/Wärme-Exposition
- Chemische Reize: Säuren, Süßes
- Mechanische Reize: Berührung, Luftzug
- Osmotische Reize: Hyper-/hypotone Lösungen
Hypoplasie des Zahnschmelzes (H25-15): Pathogenese der Schmelzdefekte: Schmelzhypoplasie entsteht durch Störungen der Amelogenese:
- Ameloblastendysfunktion: Gestörte Schmelzmatrix-Sekretion
- Mineralisierungsdefekte: Unvollständige Kristallisation
- Strukturdefekte: Porösität und Oberflächendefekte
- Prädisposition: Erhöhte Kariesanfälligkeit
Ätiologische Faktoren:
- Genetisch: Amelogenesis imperfecta
- Systemisch: Vitamin D-Mangel, Hypokalzämie
- Infektiös: Fieber während Zahnentwicklung
- Toxisch: Fluorose, Tetracyclin-Exposition
Zahnstein (H25-16): Pathophysiologie der Zahnsteinbildung:
- Plaque-Formation: Bakterielle Biofilm-Akkumulation
- Mineralisierung: Calcium-Phosphat-Ausfällung aus Speichel
- Kristallwachstum: Hydroxylapatit- und Whitlockit-Bildung
- Maturation: Verhärtung und Oberflächenrauigkeit
- Bakterielle Nische: Habitat für pathogene Mikroorganismen
Präzise Mittelauswahl
H25-11 Zahnhyperästhesie
- Spezifische Indikation: Erhöhte Zahnempfindlichkeit
- Pathophysiologie: Dentinhypersensitivität durch Tubuli-Exposition
- Anwendung: Bei Kälte-/Wärme- und Berührungsempfindlichkeit
H25-15 Hypoplasie des Zahnschmelzes
- Spezifische Indikation: Unterentwicklung des Zahnschmelzes
- Pathophysiologie: Gestörte Amelogenese mit Strukturdefekten
- Anwendung: Bei angeborenen oder erworbenen Schmelzdefekten
H25-16 Zahnstein
- Spezifische Indikation: Mineralisierte Plaque-Ablagerungen
- Pathophysiologie: Bakterielle Biofilm-Mineralisierung
- Anwendung: Zur Zahnstein-Auflösung und Prävention
Behandlungsprotokoll
Bei Zahnempfindlichkeit:
H25-11 Zahnhyperästhesie (Hauptmittel)
BC05-03 Calciumkation (Schmelzhärtung)
BC05-05+ Phosphat-Anionen (Mineralisierung)
Dosierung: 3x täglich 1 Globulus
Dauer: 8-12 Wochen
Bei Schmelzdefekten:
H25-15 Hypoplasie des Zahnschmelzes (Hauptmittel)
BC40-03* Keratin (Hartsubstanz)
BC05-03 Calciumkation (Schmelzaufbau)
BC30-01+ Vitamin D (Mineralisierung)
Dosierung: 2x täglich 1 Globulus
Dauer: 12-16 Wochen
Bei Zahnstein:
H25-16 Zahnstein (Hauptmittel)
BC1-06* Alpha-Amylase (Speichelenzyme)
BC03-00 Enzyme (optimale Neubildung)
Dosierung: 2x täglich 1 Globulus
Dauer: 6-8 Wochen